Seit Gründung und Bestehen des Österreichischen Snooker- und Billiardsverbands im Jahr 1990 durfte sich die heimische Snookerszene über keinen jüngeren Sieger seiner Elite-Serie, dem Austrian Snooker League Grand Prix, freuen.
Mit gerade einmal 14 Jahren und 5 Monaten schreibt der Oberösterreicher Lukas Stötzer aus Wels somit ÖSBV-Geschichte und unterbietet die bisherige Marke von 6-Reds-Europameister Florian Nüßle, der bei seinem Premierensieg 14 Jahre und 10 Monate alt war.
Dabei bewies Stötzer neben konstantem Snooker auch das benötigte und für sein Alter bemerkenswerte Durchhaltevermögen und setzte sich sowohl im Halbfinale gegen den Grazer Mario Bodlos (TSG) als auch im Finale gegen Thomas Janzso vom HSEBC in Wien, der im Lauf der heurigen Saison ebenso seinen ersten Erfolg auf Grand-Prix-Ebene feiern durfte, mit 4:3 durch.
Thomas Janzso, Lukas Stötzer, Mario Bodlos; © HSEBC/wernerschuster
Trainer und Mentor des Tagessiegers Paul Schopf schaffte es bis ins Halbfinale, in dem er dem späteren Zweitplatzierten Janzso glatt mit 0:4 unterlag. Im Spiel um Platz 3 spielte sich dann Mario Bodlos, nachdem er bereits mit 0:3 im Rückstand gelegen hatte, wahrlich in einen finalen Rausch und holte in Folge alle vier ausständigen Frames mit dem Höhepunkt einer tollen Clearance von 95 Punkten im Decider, die gleichzeitig das Turnier-Highbreak bedeutete. So lässt sich ein Match auf höchstem heimischem Snooker-Niveau gern entscheiden.
Oskar Charlesworth vom austragenden Verein HSEBC, der in Abwesenheit von Staatsmeister Florian Nüßle, der in Manchester beim vierten Saisonevent der Q Tour UK/Europe am Start war, als topgesetzter Spieler ins Turnier gegangen war, schied bereits im Viertelfinale gegen den späteren Gewinner Lukas Stötzer aus.
Als Referees waren ÖSBV-Tutor für English Billiards Walter Kunz, der auch das Finale leitete, und Carl Walter Steiner am Start.
Die Turnierleitung übernahmen am ersten Spieltag ÖSBV-Präsident Christian Fock, am späteren Nachmittag abgelöst von Patrick Stift vom veranstaltenden Club nach seinem Ausscheiden aus dem Turnier, am zweiten Tag dann wie vorgesehen ein weiteres Mitglied des HSEBC, Werner Schuster, der so zu der seltenen Ehre kam, dem nun jüngsten ÖSBV-Grand-Prix-Sieger aller Zeiten den Siegerpokal überreichen zu dürfen.