Der Gewinner des ersten auf heimischem Boden ausgetragenen Q-Tour-Events, der von der WPBSA in enger Zusammenarbeit mit dem ÖSBV und unter Mithilfe des HSEBC im Bundesleistungszentrum in Wien veranstaltet wurde, heißt Zhao Xintong.
Der Chinese, der somit den bereits dritten Turniererfolg in Serie feiern und drei der bisherigen fünf Saisonbewerbe gewinnen konnte, zeigte im Finale gegen Ryan Thomerson aus Australien eine beeindruckende Performance und sicherte sich mit drei Century Breaks, darunter dem Highbreak des Turniers – eine Clearance von 142 Punkten – den verdienten Turniersieg in Wien, womit er auch die Führung im Q-Tour-UK/Europe-Ranking zur Saison 2024/25 festigen konnte und der Rückkehr auf die Snooker-Main-Tour einen weiteren großen Schritt näherkam.
Q-Tour-Wien-Gewinner Zhao Xintong; © wpbsa/matthuart
Insgesamt hatten 103 Spieler aus 26 Nationen für das erste Snooker-Ranglistenturnier der WPBSA in Österreich genannt. Gestartet wurde am Freitag mit den Vorrundenmatches, bevor am Samstag die gesetzten Spieler hinzukamen und aus dem Pool der letzten 64 Spieler jene 16 ermittelten, die am Finaltag um die Siegertrophäe gespielt haben.
Q-Tour-Finale im BLZ Wien; © wpbsa/matthuart
Österreichs Snooker-Youngster Lukas Stötzer, der sich erst vor Kurzem zum jüngsten Grand-Prix-Sieger der heimischen Snookergeschichte machte, musste aufgrund der offenen Auslosung und der Arithmetik des Setzungssystems bereits in der ersten Vorrunde antreten und schaffte in einem spannenden Match gegen Jason Wright aus England mit 3:2 auch den Aufstieg in die nächste Runde, in der er dann allerdings dem Letten Nikita Bazilevics 2:3 unterlag – dennoch eine weitere sehr gelungene Talentprobe für Österreichs derzeit erfolgreichsten U-21-Athleten.
Lukas Stötzer; © wpbsa/matthuart
Philipp Koch, Präsident des HSEBC, der gemeinsam mit dem ÖSBV das Bundesleistungszentrum in Wien betreibt und an der Organisation und Umsetzung des Events maßgeblich beteiligt war, hatte durch die offene Losung den Vorteil, direkt in der zweiten Vorrunde ins Turnier einsteigen zu können, und schaffte mit einem 3:2-Sieg über den Polen Oliwier Niziałek auch die Qualifikation für den Hauptbewerb am Samstag. Dort traf er auf Ex-Main-Tour-Spieler und Turniermitfavorit Iulian Boiko aus der Ukraine und musste im direkten Leistungsvergleich der beiden schließlich den Klassenunterschied anerkennen, den Boiko mit einem klaren 4:0-Sieg mit einem Century von 104 Punkten und zwei weiteren hohen Aufnahmen um die 90 Punkte herstellte. Kochs Einzug in den Hauptbewerb darf jedenfalls als Motivation für kommende Q-Tour-Bewerbe und Indiz dafür herangezogen werden, dass die Qualität der ÖSBV-Kaderathleten hoch genug zu bewerten ist, um bei internationalen Turnieren dieser Art im Hauptfeld eine Rolle spielen zu können, was nicht zuletzt auf die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Headcoach PJ Nolan, unterstützt durch Nationaltrainer Chau Zi Kim, zurückzuführen ist.
Philipp Koch; © wpbsa/matthuart
Florian Nüßle, die aktuelle Nummer 17 der Q-Tour-UK/Europe-Rangliste, deren Gewinner eines der vier zu vergebenden Main-Tour-Tickets erhält, schaffte zunächst einen soliden Start in den Bewerb und setzte sich gegen den Belgier Daan Leyssen klar mit 4:0 durch. Im Entscheidungsspiel um die Teilnahme am Finaltag wartete mit dem Deutschen Umut Dikme an diesem Tag allerdings ein sehr konstanter Gegner, der zu später Stunde im letzten Match des zweiten Turniertags dem Wahlsalzburger alles abverlangte. Nach dreimaligem Verkürzen eines Rückstands war es schließlich dennoch der Deutsche, der das bessere Ende für sich hatte und somit einen Platz am Entscheidungstag ergattern konnte. Für Nüßle gilt es nun bei den verbleibenden zwei Bewerben der laufenden Q-Tour-Saison, die benötigten Punkte für die Qualifikation zum Global Playoff zu erspielen, das im Rahmen der kommenden EBSA-Europameisterschaften im März 2025 in Antalya ausgetragen wird und bei dem weitere drei Main-Tour-Tickets zu gewinnen sind.
Florian Nüßle; © wpbsa/matthuart
Als Referees waren an diesem Wochenende Christian Fock, Walter Kunz, Erich Pließnig, Carl Walter Steiner und Manfred Göllner, dem die Ehre zuteil wurde, das Finale zu leiten, im Einsatz.
Referees Walter Kunz, Manfred Göllner, Erich Pließnig, Carl Walter Steiner;
© wpbsa/matthuart
Der fünfte Bewerb der heurigen Q-Tour-Saison wird auch aufgrund eines in Wien nun neu aufgestellten Rekords in Erinnerung bleiben: 35 Century-Breaks wurden bis zu diesem Wochenende noch bei keinem Event dieser Kategorie erzielt.
Abschließend bleibt noch allen mithelfenden Personen ein großes Dankeschön auszusprechen, die diesen Event mit ihrem Einsatz und unermüdlichen Fleiß zu einem erfolgreichen und professionell durchgeführten Bewerb gemacht haben, der die Sichtbarkeit Österreichs auf der Snooker-Landkarte vergrößern und die Attraktivität des Bundesleistungszentrums als Venue für die Austragung weiterer internationaler Events dieser Kategorie massiv steigern konnte. Dieser große Dank ergeht an Emil Becker, Oskar Charlesworth, Stephanie Doležal, Andreas Kosić, Franz Meszaros, Wolfgang Pöll, Martin Schmidt, Daniel Seyser, Renate Skoda, Carl Walter Steiner, Alexander Trinkl, Bernhard Ullmann, dem gesamten Verein HSEBC und seinem Präsidenten Philipp Koch sowie dem Bundesverband ÖSBV, vor Ort vertreten durch Präsident Christian Fock, Sportdirektor Patrick Stegmeier und Nationaltrainer Chau Zi Kim.
Ein sehr besonderer Dank geht an HSEBC-Mitglied René Deutenhauser, der in den Wochen vor dem Event mit Unterstützung des HSEBC und ÖSBV ein Projekt ins Leben gerufen und in der Folge umgesetzt hat, das das Bundesleistungszentrum schließlich in eine Venue verwandelt hat, die internationalen Ansprüchen mehr als gerecht wird und bei allen Spielern, Funktionären und Gästen ausschließlich auf positives Feedback gestoßen ist – eine beeindruckende Leistung, die dementsprechend auch ihre Erwähnung finden darf!
Impression aus dem neu gestalteten BLZ; © wpbsa/matthuart
Der ÖSBV freut sich auf weitere tolle Events im Bundesleistungszentrum Wien und wünscht allen Mitwirkenden nun eine wohlverdiente ruhige Zeit zum Jahresausklang.
Titelbild: TD Stuart Barker, Zhao Xintong, ÖSBV-Sportdirektor Patrick Stegmeier;
© wpbsa/matthuart