Florian Nüßle musste sich beim Q-Tour-Play-off der WPBSA in der Q House Snooker Academy in Darlington, England, nach drei Siegen erst im Finale geschlagen geben und verpasste damit die zweijährige Spielberechtigung auf der World Snooker Tour nur knapp.
Nüßle hatte nach den insgesamt sechs Q-Tour-Events der Saison 2022/23 als Ranglisten-18. die Qualifikation für das Play-off der besten 16 um Haaresbreite verfehlt. Da der Engländer Martin O’Donnell für seine Q-Tour-Ranglistenführung nach den sechs Events bereits mit einer zweijährigen Spielberechtigung auf der World Snooker Tour belohnt wurde, fehlte Nüßle ein einziger Platz in der Rangliste, um im Play-off mit dabei sein zu können.
Durch den kurzfristigen gesundheitsbedingten Ausfall des Walisers Daniel Wells rückte Nüßle aber letztendlich doch ins Starterfeld vor und zeigte sich am Samstag, dem 4. März 2023, dem ersten Wettkampftag, mehr als kompetitiv. Österreichs Serienstaatsmeister bezwang zunächst im Achtelfinale den Engländer Josh Thomond (SCORESHEET) glatt mit 4:0 und hatte im Viertelfinale gegen den regierenden U16-, U18- und U21-Amateurweltmeister Liam Davies (SCORESHEET) aus Wales mit 4:3 ebenfalls das bessere Ende für sich.
Am Sonntag ließ sich Nüßle im Semifinale von einem 0:1-Rückstand gegen den Engländer Steven Hallworth (SCORESHEET) nicht beeindrucken, holte die folgenden vier Frames zum Finaleinzug und zeigte dabei Breaks von 81, 59 und 56 Punkten. Dieses Leistungsniveau konnte Nüßle aber leider nicht ins Endspiel transportieren und unterlag dort dem Engländer Ashley Carty (SCORESHEET) mit 2:5.
„Ich hatte schon damit spekuliert, beim Play-off mit dabei sein zu können, weil sich hin und wieder einzelne Spieler auch von Turnieren abmelden. Als ich aber bis Donnerstagabend keine Information bekommen habe, habe ich nicht mehr damit gerechnet. Am Freitagvormittag ist dann plötzlich doch der Anruf gekommen, und am Nachmittag bin ich bereits im Flieger gesessen. Die Anreise war damit natürlich alles andere als optimal, aber für die Chance auf ein Main-Tour-Ticket nimmt man das natürlich in Kauf. Wenn man den Anreisestress in Betracht zieht, war meine Leistung wirklich super. Bis auf das Finale habe ich sehr gut gespielt. Im Finale habe ich dann leider nicht so gut performt. Die Safeties haben nicht gut funktioniert, und ich konnte mir damit auch keine Chancen kreieren. Auch mit dem Finaltisch nicht so gut zurechtgekommen, und es ist nicht wirklich gut für mich gelaufen, aber es war wieder eine wichtige Erfahrung für mich, die mich in meiner Entwicklung weiterbringt“, sagte Nüßle, der sich nun auf die Europameisterschaft Mitte März in Malta vorbereitet, wo die nächste Möglichkeit auf den Gewinn einer WST-Spielberechtigung besteht, nach dem Match.
Der ÖSBV gratuliert Florian Nüßle herzlich zu seiner großartigen Leistung.
Foto oben (von links): Ashley Carty, Referee Julian Bell, Florian Nüßle; © WPBSA; Text: Andreas Kronlachner/ÖBU