Florian Nüßle (Bulls) ist bei der 31. Österreichischen Snooker-Staatsmeisterschaft am vergangenen Wochenende, dem 14. und 15. Januar 2023, im Köö 7 in Wien seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat seinen Erfolgslauf bei nationalen Titelkämpfen weiter fortgesetzt. Nüßle kontrollierte die Konkurrenz souverän und verteidigte mit einem 5:1-Finalsieg gegen Oskar Charlesworth (HSEBC) seinen Titel erfolgreich.
Für den Ausnahmekönner war es seit seinem Premierensieg 2017 der bereits sechste Titel in Folge, womit er den bisherigen Rekord von fünf Staatsmeistertiteln des Wieners Hans Nirnberger aus den Nullerjahren gebrochen hat. Auf seinem
Weg ins Endspiel setzte sich Nüßle zunächst im Achtelfinale gegen den Wiener Philipp Koch (HSEBC) mit 4:0 durch und hielt anschließend im Viertelfinale den Niederösterreicher Jérôme Liedtke (Snock) und im Semifinale den Wiener Thomas Janzso (HSEBC) mit jeweils 4:1 auf Distanz. Im Finale fand Nüßle erst nach verlorenem erstem Frame besser zu seinem Spiel, war dann aber vor allem gegen Ende des Matchs in seinem Element und zeigte mit einer 109er-Clearance zur 4:1-Führung auch das höchste Break des gesamten Wettkampfs.
„Ohne jetzt respektlos klingen zu wollen, aber meine Leistung war übers ganze Turnier sehr durchschnittlich. Das ist meine eigene, ganz persönliche Einschätzung.
mental war ich nicht dort, wo ich meinen Ansprüchen gemäß sein müsste. Trotzdem bin natürlich froh, dass ich auch so gewinnen konnte“, sagte Nüßle, der sich Ende Januar beim Shoot Out der WST in Leicester wieder der internationalen Konkurrenz stellt. Im März bei der Europameisterschaft in Malta liegt der Fokus dann wieder auf dem großen Ziel, der Qualifikation für die World Snooker Tour.
Vizestaatsmeister Oskar Charlesworth freute sich nach seinem ASL-Grand-Prix-Premierensieg im November über sein nächstes Topresultat. Der Wiener gab bei seiner Qualifikation für das Finale gegen Benjamin Stoppacher (Snock; 4:0), Paul Schopf (PSSC; 4:1) und Mario Bodlos (TAG; 4:0) nur einen einzigen Frame ab und überzeugte vor allem mit seinem Scoring.
„Es läuft gut in letzter Zeit, und das freut mich auch sehr. Der zweite Platz ist ein gutes Ergebnis für mich, auch wenn ich jetzt über das ganze Turnier nicht so toll gespielt habe. Aber ich habe mich durchgekämpft und gezeigt, dass ich auch das in mir habe, wenn es einmal nicht so gut läuft. Gegen Florian ist es schwer zu spielen, wenn er
in einer solchen Form ist. Da müsste einfach ein perfektes Snookermatch her, und das habe ich einfach noch nicht in mir“, erklärte Charlesworth.
Die Bronzemedaillengewinner sind – wie bereits oben erwähnt – Mario Bodlos und Thomas Janzso.
Der erst 12-Jährige Lukas Stötzer lieferte bei seiner Staatsmeisterschafts-Premiere die nächste Probe seines großen Talents. Nach einem 3:0 Sieg in der Vorrunde gegen seinen Vereinskollegen Christian Pleschko (PSSC) kämpfte er sich im Achtelfinale gegen Elias Kapitany (HSEBC) nach einem 1-3 Rückstand noch ins Match zurück und rang Österreichs aktuelle Nummer 3 am Ende mit 4:3 nieder. Auch im Viertelfinale war Stötzer über weite Strecken konkurrenzfähig, zwang den Ranglistenersten Mario Bodlos über die volle Distanz und belegte nach seiner 3:4-Niederlage den geteilten fünften Platz.
Der ÖSBV gratuliert allen Teilnehmern herzlich zu ihrer Leistung!
Foto (von links): Vizestaatsmeister Oskar Charlesworth, Staatsmeister Florian Nüßle und die Bronzemedaillengewinner Mario Bodlos und Thomas Janzso; © und Mitarbeit: ÖBU/Andreas Kronlachner