ÖSBV trauert um Chen Chang-Liang

Eine treibende Kraft, die seit den 1980ern die rasante Entwicklung des Snookersports in Österreich maßgeblich mitgeprägt hat, ist am Freitag (3. 9.) im 81. Lebensjahr gestorben: Der ÖSBV trauert um Chen Chang-Liang aus Wien.

Als Chen in den 80ern Freunden erzählte, er hätte vor, einen Snookerclub mit vier Tischen aufzusperren, wurde er noch belächelt. Aber wenig später war es tatsächlich so weit, und Chen eröffnete in der Prager Straße im 21. Wiener Gemeindebezirk den Inter Snooker Club – den er bald auf acht Tische erweiterte.

Ein zweites Lokal in der Geiselbergstraße im 11. Bezirk folgte sowie auch ein Lokal in Linz. Zu dieser Zeit war Chen österreichweit der Inhaber der meisten Snookertische.

„Chen hat immer gegeben, gegeben, gegeben. Und er hat sehr wenig zurückbekommen. Er war eine der Größen in der Szene des Billardsports“, erinnert sich ÖSBV-Referee und -Tutor Ing. Franz Meszaros, der mit Chen bereits seit den 80ern eine Freundschaft pflegte.

1994 machte die Familie Chen international Schlagzeilen, als Chens Son Kenny bei der TV-Show Wetten, daß..? mitmachte und dort einen neuen Weltrekord im „Machine Gun Shot“ mit 14 Treffern aufstellte.

In den 2000ern hatte das rückgängige Interesse in Österreich für den Snookersport, der damals noch nicht auf Eurosport gezeigt wurde, auch für Chen Konsequenzen. Er beschränkte sich nunmehr auf ein Snookerlokal: Kenny’s Snooker Club in Wien-Stadlau.

Dort hat Chen immer wieder gegen jeden Besucher, der darauf Lust hatte, einen Frame gespielt. „Und jeder hat gern gegen Chen gespielt“, erinnert sich Meszaros. „Chen hatte nämlich eine große Qualität: Er schaffte es, jeden Frame auf Pink oder Schwarz zu verlieren. Dafür musst du richtig gut spielen können!“

Der ÖSBV entbietet den Angehörigen und seinen vielen Freunden sein aufrichtiges Beileid und wünscht ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.