Spannende Wochen für Andreas Ploner. Mittwoch (20. 8.) startet er beim Paul Hunter Classic in Fürth in sein zweites European-Tour-Event der Saison nachdem er bei den Riga Open die letzten 64 erreichen konnte. Und wenn vom 1.-6. September in Thailand die Snooker-Weltelite um die Six Red World Championship 2014 kämpft, ist der 21-jährige Tiroler als erster Österreicher dabei.
> Andreas, mit welchen Erwartungen fährst Du zur 6-Red-WM?
Ploner: „Ich freu mich mal sehr, dass ich mich qualifiziert habe. Meine größte Hoffnung ist, dass ich auf Eurosport bin, dass ich auf dem TV-Tisch spielen kann. Es ist ein sehr schwieriges Turnier, da sind natürlich sehr gute Spieler dabei. Mein Ziel ist es, aus der Gruppe aufzusteigen.“
> Am ersten Tag spielst Du nachmittags gegen Dechawat Poomjaeng, dann geht’s abends gegen Stuart Bingham. Mit welchem Gefühl gehst Du in solche Spiele gegen bekannte Main-Tour-Profis rein?
„Ich weiß nicht, wie es ist wenn ich dann in Thailand bin, aber nervös bin ich eigentlich nicht. Ich freu mich wirklich auf die Matches. Es werden halt gute Tische sein. Ich werde relativ entspannt sein und versuchen einfach die Matches zu genießen.“
> Du hast Anfang August bei den Riga Open den erfahrenen Profi und ehemaligen Europameister Robin Hull 4:2 geschlagen. Was bedeutet dieser Sieg für Dein Selbstvertrauen?
„Das war mein erster Sieg gegen einen Profi. Mich freut vor allem, dass ich nicht irgendwie knapp gewonnen habe, sondern in dem Match der klar bessere Spieler war und in den meisten Frames überlegen war. Es gibt mir Selbstvertrauen, dass ich bei einem best-of-7 über diese Distanz einen Profi überlegen sein kann. Jeder Spieler ist auch nur ein Mensch und jeder ist schlagbar. Die WM ist 6 Reds, da gehen die Frames sehr schnell. Man braucht nur ein 40er-Break und dann hat man den Frame gewonnen. Es ist best-of-9 und dann ist es so, dass jeder jeden schlagen kann.“
> Nach dem gelungenen Auftakt bei den Riga Open steht für Dich zuerst noch die Paul Hunter Classic vor der Tür. Wie sieht Du Deine Chancen?
„Ich freu mich einfach aufs Turnier. Ich versuch dort wieder mein Bestes zu geben. Der Einzug ins Hauptfeld wäre schon ein Erfolg weil es halt weniger Qualifikationsplätze für Amateure gibt als in Riga. Es wird auf jeden Fall schwieriger weil du eben drei Matches gewinnen musst.“
> Letztens ist Dir im Training in Sheffield erstmals ein 147er-Maximumbreak gelungen. Wie wichtig war Dir dieser Meilenstein?
„Es ist schon ein tolles Gefühl, das zusammen gebracht zu haben. Aber eigentlich ist’s nur Nebensache. Im Turnier zum Beispiel würdest du damit auch nur einen Frame gewinnen. Auf den meisten Turnierwebsites wird das höchste Break von den Spielern gezeigt. Bei vielen Spielern die von meinem Niveau sind, steht schon: „140 im Turnier, 147 im Training“. Und ich hab mir immer gedacht, bei mir schaut das ein bisschen komisch aus: „116 im Turnier, 137 im Training“. Dass ich jetzt auch „147“ schreiben kann, gibt mir schon ein gutes Gefühl.“
> Du widmest Dich dem Snooker full-time. Um Deinen Aufstieg in diesem Sport fortsetzen zu können, brauchst Du für nächste Saison unbedingt neue Sponsoren?
„Ja, es geht nicht nur um die Turniere, die ich spielen will, sondern ich muss mich auch vorbereiten. Ich hab vor, wieder nach Sheffield zu gehen, dort zu trainieren. Schau, in Riga erreich ich die zweite Hauptrunde, damit hat das Turnier mit Flug und Hotel mir nichts gekostet aber viel verdient hab ich da auch nicht.“
[Das Gespräch führte Eric Willemsen.]