Bericht von Chau Zi Kim (Assistent des Nationaltrainers):
Andreas Ploner:
Match 6 gegen David Cassidy (Irland)
Frame 1: Ein langwieriges Abwarten, wer zuerst in den Rhythmus kommt. 12:0: Nach einem missglückten Potversuch von Andreas nutzt David die Gelegenheit, um selbst ins Spiel zu kommen. Nach 25 Punkten verliert David die Position, um weiterzuspielen, und snookert Andreas hinter Schwarz. Beim Versuch, diesen Snooker zu lösen, schafft Andreas es nicht, eine sichere Ablage zu hinterlassen. David kann aus dieser Möglichkeit seinen Polster auch nur auf 18:38 erweitern – auch er scheint es nicht zu schaffen, seinen Rhythmus zu finden, kann aber den 1. Frame mit 30:63 gewinnen – 0:1. Frame 2: Nach 10 Minuten Safety-Duell ist David derjenige, der sich zuerst die Möglichkeit erarbeitet, eine 22er-Serie zu notieren. Andreas fällt es im Gegenzug schwer, seinen Gegner unter Druck zu setzen und sich dadurch Chancen zu erarbeiten. Ebenso wie im ersten Frame kann sich David geschickt mit einzelnen kleinen Serien den Frame sichern (29:62 – 0:2). Frame 3: Mit einem satten Longpot steigt Andreas in das frische Geschehen ein. Da wieder einmal das gewisse Etwas fehlt, findet Andreas nach einem Split keine Fortsetzung und muss bei 16:0 aussteigen. Dieser Frame gestaltet sich sehr knapp – Zwischenstände 35:30, 38:34 … noch 2 Rote auf dem Tisch; jetzt heißt es, die Nerven zu bewahren. Andreas kann mit 61:34 auf 1:2 verkürzen. Frame 4: Da beide Akteure noch immer nicht in ihr Spiel gefunden haben, entwickelt sich dieser Frame nur sehr langsam und vorsichtig. Trotzdem kann sich Andreas einen kleinen Vorsprung von 30:1 erarbeiten und baut diesen Schritt für Schritt zum Frame-Gewinn aus (63:29 – 2:2). Frame 5: Nach der Pause setzt sich der erbitterte Kampf weiter fort. Wie auch in den ersten 4 Frames zuvor sieht man keine großartigen Aktionen, sondern sicheres Taktieren. Dieser Frame geht mit 23:77 an David – 2:3. Frame 6: Kontinuierlich klettert der Punktestand hoch, bis David wie aus dem Nichts seinen Flow wiederfindet und den Frame mit einem 71er-Break (15:79) und damit auch das Match für sich entscheidet. Für Andreas geht es im Moment darum, eine gute Platzierung für die nächste Runde (Best 32) zu erzielen – Daumen drücken!
Alexander Gauss:
Match 7 gegen Eric (Kexing) Wu (Kanada)
Frame 1: Alexander steigt gleich im ersten Frame mit einem beeindruckenden 55er-Break ein (60:4 und noch 7 Rote auf dem Tisch). Sein Gegner kann in der darauffolgenden Aufnahme leider nur eine Rote verwerten. 66:5, 66:17 … Alexander nutzt die nächste Gelegenheit und sichert sich den 1. Frame mit einem 23er-Break: 89:17 – 1:0. Frame 2: Im Gegensatz zum 1. Frame (eher zügig und explosiv) gestaltet sich dieser Frame nur sehr schleppend. 15 Minuten gespielt, und der Zwischenstand ist 3:10. Ein breakfeindliches Bild auf dem Tisch zeichnet sich ab (11:11). Trotzdem schafft es Alexander, aus den einzelnen schwierigen Situationen ein kleines Break von 29 Punkten zu erspielen: 40:11. Alexander kann auch diesen Frame auf sein Konto buchen und führt somit mit 2:0 (49:11). Frame 3: Bei einem Spielstand von 9:7 kann sich Alexander auch in diesem Frame von seinem Gegner lösen und baut seinen Vorsprung auf 40:7 aus. Bei der nächsten Gelegenheit sichert er sich das 3:0 mit 63:7. Frame 4: Alexander setzt sich wieder mit einem 30er-Break ab und begeht anschließend ein Foul: 30:4. Nach einem weiteren Fehlversuch von Eric lässt Alexander nicht mehr los und gewinnt diesen Frame mit 68:5 und somit auch das Match mit 4:0. Herzliche Gratulation!
Maximilian Pfleger:
Match 6 gegen Vincent Muldoon (Irland)
Frame 1: Nach einem Foul von Maximilian in der Anfangsphase übernimmt Vincent den Tisch, spielt in dieser Aufnahme eine framegewinnende 104 (0:108) und gibt somit den Ton für dieses Match an – 0:1. Frame 2: Nach einem 10-minütigen Safety-Spiel wird Vincent wieder warm, startet eine weitere Serie und muss bei 46 aufgrund eines Stellungsfehlers leider aussteigen. Zwischenstand 8:48 und noch 5 Rote auf dem Tisch. Noch kalt, startet Maximilian seine nächste Aufnahme, kann aber leider nicht mehr als 16 Punkte auf sein Konto schreiben und verliert diesen Frame mit 24:62 – 0:2. Frame 3: Gleich bei seinem ersten Safety-Versuch begeht Maximilian ein Foul 4 (Cueball fällt). Vincent vergibt seinen ersten Potversuch in diesem Frame. Diese Möglichkeit kann Maximilian aufgrund der mittlerweile langen Spielpause nicht nutzen und erzielt nur 7 Punkte: 7:4. Nach einem Stand von 7:10 spielt Maximilian wie aus dem Nichts eine hervorragende 65 und verkürzt auf 1:3 (72:14)! Sehr stark dieser Bursche! Frame 4: Vincent wirkt ein wenig unentspannt, und der 4. Frame tröpfelt so dahin: 12:0, 12:9, 13:15, 13:23, 14:27 … Die nächste Chance nutzt Vincent (nach einem Foul von Maximilian – Cueball fällt) für eine 40er-Serie, gewinnt diesen Frame mit 14:67 und führt somit mit 1:3. Frame 5: Maximilian, leicht nervös, vergibt seine erste Potmöglichkeit. Vincent steigt ins Geschehen ein und spielt Rot-Schwarz, Rot-Schwarz, Rot-Schwarz … eemmm, er ist auf Maximumkurs! Alle Roten in der richtigen Spielhälfte, relativ offen und keine an der Bande … Im Zuschauerbereich wird es leise, und alle verfolgen diese Serie mit größter Aufmerksamkeit: 56 … 64 … uiiii, schade: Stellungsfehler und keine Fortsetzung. Maximilian steht mit dem Rücken zur Wand. Er beginnt einzelne Bälle vom Tisch zu spielen … letzte Rote (44), alle Farben auf den Spots, Vincent kann nur zuschauen: 45, Maximilian hätte sich eine bessere Position für die Weiße erhofft und hat die Wahl: Blau (Longpot), Pink (Halbball in die Ecktasche), Schwarz (Viertelball in die Ecktasche) – die Spannung steigt! Räumt er ab, geht es in die Verlängerung. Maximilian entscheidet sich für Schwarz, setzt zum Stoß an, steht wieder auf und vergewissert sich noch einmal. Au, Schwarz bleibt in der Tasche hängen. Vincent lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen, macht den Sack mit 45:78 zu und geht somit als Sieger dieses Matchs vom Tisch. Wirklich schade! Trotzdem: sehr starke Leistung Maximilians!
Andreas Ploner
Match 7 gegen Thanawat Tirapongpaiboon (Thailand)
Frame 1: Als ob Thanawat unter Zeitdruck wäre, beginnt er entsprechend offensiv und öffnet das Pack bereits mit der zweiten Roten. Er muss jedoch, da keine Fortsetzung möglich ist, den Tisch übergeben. Es folgt ein Safety-Duell, der Tisch ist offen – viel zu riskant bei so potstarken Spielern. Zwischenstand 17:7, bis Thanawat sich eine 36er-Serie im wahrsten Sinn des Worts zusammenbastelt. Zwischenstand: 17:43 und noch 3 Rote auf dem Tisch. Andreas spielt zweimal Rot-Blau, löst die letzte Rote, die press an der Grünen liegt, und snookert Thanawat hinter Grün. Thanawat kommt aus diesem Snooker heraus, und es folgt wieder ein Safety-Duell auf die letzte verbliebene Rote. In diesem Duell geht Thanawat als Sieger mit 38:59 zum 0:1 hervor. Frame 2: Im 2. Frame startet Thanawat zu Beginn mit einer 60er-Serie (er hat anscheinend wirklich keine Zeit) in einer Bestzeit und hinterlässt den Tisch mit 6 Roten. Andreas ist unter Druck und bekommt kaum eine bis überhaupt keine Pot-Chance. Eine weitere Möglichkeit bekommt Andreas bei 4 Roten und 0:76. Andreas muss auch den 2. Frame mit abgeben: 7:76 – 0:2. Frame 3: Zwischenstand 13:0, Thanawat spielt bei der nächsten Gelegenheit nur mit Pink und einmal Grün aus einem schwierigen Bild eine Serie von 40 (13:40, noch 4 Rote auf dem Tisch und da an der Bande). Andreas kommt auf 23:40 heran und muss den Tisch mit 2 Roten wieder übergeben. Thanawat holt sich auch diesen Frame: 23:57 – 0:3. Frame 4: Dieses Mal ist es Andreas, der den Ton angibt, er beginnt gleich mit einer sensationellen 64er-Serie und muss den Tisch aufgrund eines Stellungfehlers verlassen – noch 6 Rote auf dem Tisch. Andreas braucht den Berechnungen zufolge nur noch einen Frame, um den Aufstieg in die Runde der besten 32 zu schaffen! Daumen gedrückt – komm schon, Bub! Thanawat vergibt, und Andreas spielt Rot-Schwarz, Rot-Schwarz – oh yessss!!! 88:0, verkürzt auf 1:3 und somit in der nächsten Runde!!! Frame 5: Im diesem Frame beginnt Andreas aus einem Snooker heraus mit 7 Foulpunkten. Thanawat nutzt diese Chance (solange es eine Möglichkeit gibt zu potten, wird auch gepottet), muss aber aufgrund eines Stellungfehlers doch bei 26 den Tisch übergeben und steigt mit einer Sicherheit aus. Bei der nächsten Gelegenheit geht’s für Thanawat gleich weiter: 4:57 und noch 7 Rote auf dem Tisch; 8:57. Thanawat holt sich mit einer weiteren 38er-Serie den Frame (8:95) und gewinnt das Match somit mit 1:4. Andreas aber ist mit diesem Ergebnis eine Runde weiter – wir werden sehen, ob sein morgiges Match Auswirkungen auf seine Platzierung in den besten 32 hat. Also, weiterhin Daumen drücken für unseren starken Andreas!