Alexander Gauss gewinnt beim HSEBC und reiht sich in die Liste der ASL-Grand-Prix Sieger ein…
Der ASL Grand Prix am 17./18. Oktober 2009 wurde vom HSEBC im Wiener Köö 5 veranstaltet.
Wie bereits in vergangenen Turnieren war die starke Beteiligung jugendlicher Spieler festzustellen: Mit Paul SCHOPF (1.UWBC, Jahrgang 1989, 2. Platz in der ASL-Rangliste), Andreas PLONER (CSC, 1993, Rang 5), Alexander GAUSS (HSEBC, 1991, Rang 6) und Markus SALLABERGER (1.UWBC, 1988, Rang 75) waren gleich 4 U21-Spieler für das Turnier qualifiziert.
Der HSEBC-Youngster Alexander GAUSS wurde von vielen als Mitfavorit auf den Turniersieg gehandelt, nach zwei vierten und einem dritten Platz in den vergangenen drei Grand-Prix-Turnieren trauten ihm viele zumindest seinen ersten Finaleinzug zu.
Am ersten Turniertag kam es in Gruppe A zu einem wahren Nervenkrimi: Sowohl Jack NIRNBERGER als auch Garry BALTER und Christian HACKL verzeichneten jeweils 3 Siege, das bessere Frameverhältnis sicherte letzten Endes Christan und Garry den Aufstieg ins Viertelfinale, Jack hatte leider das Nachsehen.
Die übrigen Gruppen bescherten keine großen Überraschungen, hier setzten sich jeweils die top gesetzten Teilnehmer durch, die Viertelfinalpaarungen lauteten demnach wie folgt:
Christian HACKL (TSG)
CHAU ZI Kim (15reds)
Alexander GAUSS (HSEBC)
Alexander TRINKL (15reds)
Paul SCHOPF (1.UWBC)
Garry BALTER (ISC)
Sebastian HAINZL (15reds)
Andreas PLONER (CSC)
Chau Zi Kim musste krankheitshalber am Sonntag leider absagen, Christian Hackl stieg damit kampflos ins Semifinale auf.
Das „Generationen-Duell“ der beiden Alexanders (Gauss spielt U21-Turniere, Trinkl bei den Masters…) entwickelte sich zu einem Thriller: Alex Gauss ging 2:0 in Führung, Alex Trinkl schaffte jedoch das Comeback und glich auf 2:2 aus. Im entscheidenden Frame zeigte der jüngere allerdings keinerlei Schwächen und zog mit 61:15 Punkten zum vierten Mal in Serie ins Halbfinale ein.
Auch Garry Balter biss sich am Nachwuchs die Zähne aus: Im dritten Frame gegen Paul Schopf war aus seinem Mund ein beeindrucktes „Wahnsinn, die Jungen sind vielleicht stark geworden…“ zu vernehmen, der Welser gewann die Partie deutlich mit 3:0 Frames.
Für den dritten Jugendlichen war im Viertelfinale jedoch Endstation: Sebastian HAINZL setzte sich gegen den Tiroler Andreas PLONER mit 3:1 Frames.
Die nächste Runde war klar von der Frage dominiert, ob Alex Gauss den „Fluch des Semifinales“ abschütteln und zum ersten Mal ins Finale einziehen kann. Nach 44:10 Punkten für Christian Hackl im ersten Frame wurden die Gesichter im Publikum vorübergehend etwas länger, Alex ließ sich davon jedoch nicht beirren und entschied die nächsten vier Frames deutlich für sich. Nach seinem 4:1-Sieg brach man in kollektiven Jubel aus: Der Lokalmatador stand als erster Finalist fest.
Das zweite Halbfinale sollte über die volle Distanz gehen: Sebastian Hainzl holte die ersten zwei Frames, Paul Schopf glich auf 2:2 aus. Frame 5 ging wieder an Sebastian, worauf Paul mit einer 84er-Clearance und damit dem (mit Abstand) höchsten Break des Turniers zurück schlug. Dieses Break dürfte ihm den nötigen Motivationsschub gegeben haben, er sicherte sich auch das entscheidende Frame und zog mit 4:3 ebenfalls ins Finale ein.
Aus Zeitgründen wurde das Spiel um Platz 3 zwischen Christian Hackl und Sebastian Hainzl auf Best of 3 Frames verkürzt, Sebastian gewann die Begegnung klar mit 2:0 und eroberte so den dritten Platz.
Zum Finale war die Tribüne von etwa 20 Zusehern besetzt, die sich mit den gereichten Knabberlis für ein spannendes Match stärkten. Paul Schopf konnte das Eröffnungsframe gewinnen, Alex schlug jedoch zurück und ging mit 3:1 in Führung. Paul ließ sich davon nicht beirren und glich auf 3:3 aus. Beide Spieler haben in den ersten 6 Frames schon beeindruckendes Defensivspiel demonstriert, das entscheidende siebente Frame stellte jedoch auch das in den Schatten. Viele der gezeigten Stöße hätten guten Grund, in ein Buch mit dem Titel „How to play safety shots in Snooker“ aufgenommen zu werden. Von Shot to nothing bis hin zu Snooker samt Snooker-recovery mit Resnooker war die volle Bandbreite des Sicherheitsspiels vertreten. Als Alex schließlich das Frame mit 76:48 für sich entschied und damit tatsächlich seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern durfte, brandete im Köö 5 Jubel auf. Kann sich jemand erinnern, dass ein Turniersieger auf Schultern durch das Lokal getragen wurde? 🙂
So ganz „nebenbei“ hat übrigens Günther Eckhart im Finale den praktischen Teil seiner Prüfung zur EBSA-Referee Class 2 abgelegt (Prüfer: Ferenc MESZAROS), ob er auch den theoretischen Teil bestanden hat, stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest…
Unser Dank gilt den anwesenden Schiedsrichtern, dem Köö 5 für die wie immer tadellose Gastfreundschaft und Bewirtung sowie allen anwesenden Zuschauern für die tolle Atmosphäre.
Marius Eder
HSEBC-Sportdirektion